Gua Sha – Volksheilkunde für moderne Herausforderungen

Die traditionelle chinesische Medizin, kurz TCM, hat uns schon einige Errungenschaften näher gebracht, deren effektiver Nutzen in den osteuropäischen Ländern noch gar nicht so lange bekannt ist. Leider. Jahrhundertealtes Wissen, das in seiner Anwendung kaum einer Änderung bedurfte und dennoch seine volle Kraft entfaltet. Und so ist auch Gua Sha eine traditionell asiatische Methode sowohl zur Ersten Hilfe als auch zur therapeutischen Behandlung – natürlich und die körpereigenen Heilungskräfte aktivierend.

Die Psychologin – Regeneration für Seele und Geist

Unsere Umweltbedingungen wirken sich auf unseren Geist und unsere Seele aus. Das gilt sowohl für fassbare als auch nicht fassbare Dinge. Besonders Letzteres kann uns schwerer zu schaffen machen, als wir vermuten. Stress bei der Arbeit, Zeitdruck, Leistungsdruck oder schwerwiegende Veränderungen greifen unsere Psyche und unsere Energien an. Hier kann Gua Sha eingreifen – Spannungen lösen und den Kreislauf wieder in Schwung bringen. Denn durch die Schabung entlang der Meridiane und Muskeln können die gestauten Energien wieder freier fließen.

 

Woher stammt Gua Sha?

Gua Sha ist bekannt aus verschiedenen ost- und südasiatischen Ländern, wo sie seit Jahrhunderten eingesetzt wird, um verschiedenste Leiden zu mindern und zu behandeln. Dabei ist die Anwendung keiner Klasse zugeordnet. Sowohl Bauern als auch Menschen mit adeliger Herkunft wussten um die Wirkung der Schabetechnik. Auch wenn diese Art der Hilfe zur Selbsthilfe nicht nur explizit der chinesischen Kultur zugeordnet wird, zählt sie doch zu einer der Methoden der traditionellen chinesischen Medizin und wurde so von Generation zu Generation weitergetragen.

Laut der TCM ist das Qi, also unsere Lebensenergie, für unsere körperliche Vitalität als auch die psychischen Aktivitäten maßgeblich bestimmend. Fühlen wir uns schlapp, verspüren starke Unlust und sind häufig müde, haben Schmerzen und sind in der Bewegung eingeschränkt, ist unsere Energie blockiert. Die Schabung auf den richtigen Meridianen löst die Blockade und bringt die Energien wieder zum Fließen.

Die Animateurin – Stärkung für das Immunsystem

Auch unser Immunsystem sieht sich Tag für Tag starken Herausforderungen gegenüber. Ungesunde oder falsche Ernährung, psychische Einflüsse sowie Allergien verursachen Energiestauungen und machen uns krank. Gerade Immunschwächen zeigen sich in häufiger sowie länger anhaltender Krankheit und sind in manchen Fällen sogar optisch als fleckenförmige Blutungen auf der Haut sichtbar. Mit Gua Sha greife ich gezielt diese Punkte an und rege somit die Selbstheilungskräfte des Körpers an.

 

Wie und was bewirkt Gua Sha?

Gua Sha hat einen ähnlichen Effekt wie die Eigenbluttherapie, bei der Blut in ein Gewebe injiziert wird und so eine Entzündungsreaktion hervorruft, was zur Folge hat, dass die Immunabwehr reagiert und sich verstärkt auf diesen Bereich konzentriert. Bei der Gua Sha wird nichts injiziert, sondern sie nutzt diesen Effekt durch die tiefer gehenden Schabungen, bei der kleinste Kapillaren zerstört werden. Hierbei entstehen die bekannten Verfärbungen der Haut, die nicht immer schön anzusehen, aber ein Hinweis auf die erfolgreiche Therapie sind.

Der Blutfluss und somit der Sauerstofftransport werden angeregt als auch die Stoffwechselaktivität gefördert. Der Körper wird also zur Eigenheilung animiert, sodass Energien wieder fließen können. Außerdem werden tiefer sitzende Muskelverspannungen gelöst. Nach der Behandlung sind Schmerzen und Unwohlseinsgefühle meist gänzlich verschwunden.

Die Pflegerin – Wenn der Körper streikt

Körperliche Beschwerden sind nicht schön, egal ob sie chronisch oder akut sind. Wer sich dabei nicht auf Chemie verlassen will, sondern dem Körper lieber auf natürlichem Wege Erleichterung verschaffen möchte, kann dies mit Gua-Sha-Anwendungen erreichen. Auch bei bakteriellen Erkrankungen oder Virusinfektionen kann die Gua Sha Erste Hilfe leisten und zur unterstützenden Behandlung indiziert werden. Zumeist ist bereits nach der ersten Sitzung eine direkte Besserung zu spüren. So werden Sie z. B. bei Erkältungen oder Husten schnell eine Erleichterung der Atmung bemerken.

 

Wann und wie verwende ich Gua Sha?

Bei jedweder Krankheitserscheinung, bei der das Qi durch äußere Umwelteinflüsse blockiert oder gestaut wurde, kann Gua Sha indiziert werden. Egal ob es sich um Nackenverspannungen, Depressionen oder eine Bronchitis handelt. Es gibt allerdings auch Kontraindikationen, bei denen Gua Sha nicht verwendet werden darf, da sie den Blutfluss anregt. So z. B. bei offenen Verletzungen, wenn Blut verdünnende Medikamente eingenommen werden, auf gereizter Hautoberfläche oder auf dem Bauch bei Schwangerschaft.

Steht unserer Behandlung nichts im Wege, verteile ich zu Beginn ein hochwertiges Öl auf der entsprechenden Körperpartie. Dabei wird die Haut nicht nur mit pflegenden Inhaltsstoffen versorgt, sondern auch geschmeidig gemacht. Anschließend beginne ich mit der Schabung. Dabei verwende ich einen stumpfen, abgerundeten Gegenstand und führe diesen über die Hautpartien der Reflexzonen, Akupunkturpunkte oder Meridiane. Das hinterlässt ein individuelles Bild auf der Haut. Weitere Behandlungen können nach Abklingen dieses Bildes fortgeführt werden.

Die Masseurin – Im Einsatz für das Multitalent Rücken

Mehr als jeder andere Körperteil muss unser Rücken arbeiten. Er hält uns aufrecht, stabilisiert, federt ab und sorgt für unsere Beweglichkeit. Bei zu wenig Bewegung, falscher Bewegung sowie Stress und anderen Faktoren, wirkt sich das auf unseren Rücken aus und äußert sich in schmerzhaften Verspannungen oder sogar physischen Schäden. Die Gua-Sha-Anwendung löst die Verspannungen, wärmt das Gewebe sowie die Muskeln und regt dabei die Heilung von beschädigten Bändern und Sehnen an.