Synergien der Homöosyniatrie

Die Basis für die Homöosiniatrie bildet eine Verbindung zwischen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), insbesondere der Akupunktur und der Homöopathie von Samuel Hahnemann. Erstmals wurde der Begriff von Roger de la Fuye (1890 – 1961) geprägt. Durch das harmonische Zusammenspiel der sich gegenseitig beeinflussenden Kräfte werden die dabei entstehenden Synergien gefördert und genutzt. So können die gesamten Funktionen des Organismus in einem harmonischen Einklang zueinander stehen. Die Methode wird bei vielen körperlichen und seelischen Leiden oftmals sehr erfolgreich eingesetzt. In der traditionellen Chinesischen Medizin gibt es fünf Elemente im Himmel und aus der Erde. Die 5 Wandlungsphasen sind Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Dabei gibt es 2 Zyklen (Sheng-Zyklus und Ko-Zyklus). Die 5 Elemente stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander – hemmend oder fördernd. Weiterhin kennt die TCM 12 Funktionszusammenhänge, die anatomischen Organen zugeordnet werden. Man kennt die Yin- (auch Zang-Organe) und die Yang-Organe (auch Fu-Organe). Die Yin-Organe dienen der Speicherung von Energie, während die Yang-Organe die Funktion der Nahrungsaufnahme, der Verdauung und der Ausscheidung haben.

Die Einheit von Seele und Körper

Der Körper und die Seele werden in meiner Praxis aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet, da sie eine Einheit bilden und charakteristisch gegenseitig voneinander abhängig sind. Wenn der Antrieb fehlt, die Leistung abnimmt, die Gefühle aus dem Ruder geraten oder die Müdigkeit ein Ungleichgewicht im Körper bewirkt, so wird das menschliche Wohlbefinden gestört und die Lebensqualität nimmt ab. Häufige psychische Beschwerden, wie Erschöpfungszustände, Schlafstörungen, sexuelle Störungen, Suchterkrankungen, Adipositas oder psychogene Kopfschmerzen sind typische Beschwerdebilder. An dieser Stelle setzt die Homöosiniatrie ein und ergreift bekämpfende Maßnahmen. Gezielte Homöosyniatrische Behandlung schafft einen Raum für die seelische Weiterentwicklung, indem sie quälende Symptome lindert. Durch eventuell zusätzliche Psychotherapie kann der Patient motiviert werden, seine typischen Handlungsmuster neu zu überdenken und sein Leben neu zu strukturieren um beschwerdefrei zu leben. Dabei kann diese Behandlungsmethode helfen.

 

Wirkungsweise und Ablauf der Behandlung

Der Ablauf der Behandlung erfolgt ähnlich, wie bei der klassischen Akupunktur, nur dass hier zusätzlich zu den Nadeln, Kanülen zum Einsatz kommen, durch die die homöopathischen Mittel an bestimmten Punkten des Körpers zugefügt werden. Das Prinzip bei der Behandlung folgt der Ähnlichkeitsregel der klassischen Homöopathie („Ähnliches heilt Ähnliches“).
Die TCM geht davon aus, dass die Gesundheit von der Lebensenergie Qi abhängig ist. Diese Energie fließt durch die Meridiane des Körpers. Bei psychischen Problemen haben die Punkte des Du Mai, des Herz-, Perikard- und Gallenblasenmeridians eine psychische Wirkung. Bei Schwächezuständen, chronischen Erkrankungen oder nach Überarbeitung hat sich die Moxibustion bewährt. Dabei werden vom Arzt beziehungsweise vom Heilpraktiker die Punkte mit einem Stift markiert und die Behandlung durchgeführt. Dabei werden typischerweise Shu- und Mu-Punkte verwendet.

Physische Beschwerden

Viele Menschen leiden unter Schmerzen in verschiedenen Körperregionen. Diese Schmerzen können im Bereich der Wirbelsäule, an den Beinen, Armen, am Bauch, am Kopf oder an dem Inneren Organen auftreten. Beschwerden können sich äußern in Form von Verspannungen,Schmerzen, Übelkeit, Fieber, Schwellungen, Appetitlosigkeit, Schwäche, Reflux,Enge- oder Schweregefühlen etc. – Das Spektrum an Beschwerdebildern ist vielfältig. Durch die Identifizierung und Reizung der Tonisierungs- und Sedierungspunkte können die Schmerzen an den Betroffenen Stellen gelindert werden. Tonisierungspunkte dienen bei einem Energiemangel der Funktionssteigerung, während die Sedierungspunkte bei einem Energiestau den Ausgleich verschaffen. Weiterhin gibt es die Yuan-Punkte, die die Yin-Organe Leber, Herz, Milz, Lunge und Nieren stärken. Die Yang-Organe bilden die Gallenblase, der Magen, der Dünn- und Dickdarm und die Blase.

 

Injektionstechnik

Für die Injektion gibt es einige Regeln zu beachten: Die Stimulation der Oberflächensensibilität bei einer Schmerztherapie erfolgt, wenn möglich, zunächst über eine Quaddelung über dem ausgewählten Punkt. Die Nadelgröße ist 18-20. Zur Stimulation wird die Kanüle durch die Quaddel in die Tiefe zur Zielstruktur vorgeschoben und dort die Lösung injiziert. Die Lokalisation der Punkte erfolgt über das Körpermaß Cun. Ein Cun entspricht dabei einer Daumenbreite des Patienten.

Rücken

Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Insbesondere eine falsche Körperhaltung und langes Sitzen begünstigen Beschwerden in diesem Bereich. Bei Rückenproblemen werden traditionell die Shu-Organe behandelt. Die 5 Shu-Punkte stehen nach traditioneller Auffassung in Beziehung zu den 5 Wandlungsphasen und zu den klimatischen Umweltfaktoren. Die Energien Kälte, Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit und Wind dringen über diese Punkte in die Meridiane ein. Wichtig bei der Auswahl des geeigneten Mittels ist die Identifizierung der Ursache. Mögliche Beschwerdebilder sind hier u.a. Erkrankungen des Skelettsystems, Schmerzen der Wirbelsäule, periostale Auflagerungen, Bänderverkalkungen, Spangenbildung, Osteosklerose, Arthrosis deformans oder Verwachsungsbeschwerden. Dabei ist zu unterscheiden ob die Schmerzen eher stechend oder bohrend sind oder ob sich die Beschwerden bei Bewegung bessern oder verschlechtern und ob es ziehende oder brennende Schmerzen sind.