Phytotherapie – die ganze Wirkung der Pflanzen

Die Phytotherapie ist in ihrer Wirkungsweise eine der ältesten natürlichen Therapieformen und außerdem Grundlage vieler Heilanwendungen. Bereits unsere Vorfahren haben herausgefunden, welche Pflanzen eine heilungsfördernde Wirkung auf unseren Körper ausüben und welche Kombinationen diese noch vorantreiben oder ausweiten. Das Wissen um die Pflanzenheilkunde ist Jahrtausende alt und basiert auf eigenen Erfahrungen sowie den Überlieferungen. Sie ist die natürlichste Heilmethode für unseren Organismus, die nicht nur effektiv wirkt, sondern, auch ohne Nebenwirkungen, ihre volle Kraft entfaltet.

Ruhe und Kraft für unsere Seele

Das Pflanzen auf unseren Gemütszustand einwirken können, ist keine neue Erkenntnis. Besonders ihr Geruch und ihre Optik finden in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens einen essenziellen Platz. Der herrlich duftende Strauß Rosen, das Blumenbeet im Garten, die Topfpflanzen im Büro oder die Wiese vor unserem Haus. Die Pflanzen vermitteln uns Ruhe und wirken intensiv auf unsere Psyche – sowohl bewusst als auch unbewusst. Die Phytotherapie nutzt diese Wirkung und setzt sie gezielt auf individuelle psychische Herausforderungen an.

 

Seit wann gibt es die Phytotherapie?

Die Pflanzenkunde an sich existiert seit Jahrtausenden. Der erste namhafte Heilkundler war Hippokrates im ersten Jahrhundert vor Christus, der den Hippokratischen Eid geprägt hat. Die bekannteste Heilkundlerin, auf deren Lehren wir uns heute noch berufen, ist Hildegard von Bingen aus dem 11. Jahrhundert, die 2012 sogar zur Kirchenlehrerin erhoben wurde. Der Begriff Phytotherapie indes ist erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt und wurde in Deutschland von Prof. Dr. Rudolf Fritz Weiss als wissenschaftliche Pflanzenheilkunde begründet. Er ist auch der Gründer der Gesellschaft für Phytotherapie e. V. (GPT).

Immunsystem und Natur sprechen die gleiche Sprache

Um mit der Umwelt als auch innerhalb des Organismus zu kommunizieren, nutzen sowohl Pflanzen als auch unser Immunsystem Botenstoffe. Mithilfe der Botenstoffe können wir durch Aufnahme bestimmter Substanzen unser Immunsystem effektiv stärken und unterstützen. Die Phytotherapie unterscheidet dabei zwei Wirkklassen. Zum einen nutzt sie Substanzen, sogenannte Adaptogene, die unseren Körper allgemein resistenter gegen negative Einflüsse machen und zum anderen immunstimulierende Mittel, Immunstimulanzien, die unseren Organismus bei einem schwachen Abwehrsystem sowohl unterstützen als auch vorbeugend wirken.

 

Welche Bereiche gibt es in der Phytotherapie?

Die Phytotherapie ist eine ganzheitliche Behandlung, die vielen naturmedizinischen Heilverfahren als Grundlage dient. So zum Beispiel der Traditionellen Chinesischen Medizin, den ayurvedischen Anwendungen oder der Aromatherapie. Weiterhin unterscheiden wir die traditionelle und die rationale Phytotherapie. Wobei sich die Traditionelle vorrangig auf die überlieferte Volksheilkunde konzentriert und die Rationale auf dieser Methode basiert, aber die Wirkstoffe modifiziert werden können, um tatsächlich nachweisbare Effekte zu erzielen. Auch wenn die Herkunft der Methodik unterschiedlich ist, so ist die Wirkung der Pflanzenteile immer gleich.

Energie und Kraft für unseren Körper

Über unsere Nahrung nehmen wir täglich wichtige Nährstoffe auf, weswegen eine gesunde Ernährung mit Kräutern, Obst und Gemüse sehr wichtig ist. Das stärkt das Immunsystem und hält uns fit und gesund. Werden wir doch einmal krank, lässt uns die Natur nicht im Stich. Die Phytotherapie bietet einiges an Möglichkeiten, mittels Phytopharmaka, körperlichen Beschwerden entgegenzuwirken, Schmerzen zu stillen und dem Körper bei der Gesundung kräftig unter die Arme zu greifen. Die Pflanzenheilkunde kann dabei behandelnd oder als Begleitbehandlungen angewendet werden.

 

Was sind Phytopharmaka?

Die rationale Phytotherapie lehrt über die Heilpflanzen und welche Arzneidrogen aus ihnen gewonnen werden können. Aus jedem Teil der Pflanze, egal ob Wurzel, Blatt oder Blüte, können diese Drogen extrahiert werden. Wobei die Wirkungen unterschiedlich sind. Die jeweils speziellen Inhaltsstoffe werden je nach gewolltem Effekt gemischt und zu einem pflanzlichen Arzneimittel verarbeitet – die Phytopharmaka. Auch Phytopharmaka können rezeptpflichtig sein und dürfen nur von einem Arzt oder zugelassenem Heilpraktiker verschrieben werden.

Pflege und Kraft für unsere Haut

Pflanzliche Wirkstoffe zur Pflege der Haut kennen wir aus unzähligen Kosmetikprodukten. Dabei werden zumeist Wirkungen wie eine zarte Haut, Faltenreduzierung oder mehr Feuchtigkeit erzielt. Aber auch zur medizinischen Behandlung werden Phytopharmaka angewendet. Die Pflanzenextrakte beruhigen entzündliche Stellen und unterstützen das Immunsystem bei der Heilung. Auch für nässende oder allergische Hautreaktionen kann die Phytotherapie indiziert werden. Dabei erzielt sie ohne Nebenwirkungen hervorragende Ergebnisse bei der Linderung und der Heilung von betroffenen Hautpartien.

Wie wirkt die Phytotherapie?

Die pflanzlichen Inhaltsstoffe verfügen über unterschiedliche Eigenschaften, je nach Stoffgruppe, die eine therapeutische Wirkung erzielen. Je nach dem wie sie eingenommen respektive zubereitet werden, also als Kapsel, Tee, Aufguss usw., werden sie über die Schleimhäute oder die Haut in unseren Organismus aufgenommen. Dabei kommt es vor allem auf die Qualität der Heilpflanzen an und das sie richtig geerntet, getrocknet und aufbewahrt wurden. Nur dann kann die Phytotherapie erfolgreich und effektiv angewendet werden und unserem Körper die notwendige Unterstützung bieten.


Gesundheit und Kraft für unseren Rücken

Der Rücken gehört zu unseren meist geplagten Körperteilen. Die Häufigkeit von akuten oder chronischen Rückenschmerzen nimmt beständig zu und fasst jeder kennt sie. Sogar Kinder sind bereits durch zum Beispiel falsche Körperhaltung betroffen. Die Phytotherapie kann hier sowohl Erleichterung bei Schmerzen als auch Heilung bei Verkrampfungen oder leichten Verletzungen bringen. Dabei sind sowohl äußerliche als auch innerliche Anwendungen möglich. Besonders örtliche Entzündungen können sehr gut durch Salben oder Auflagen gehemmt werden.